23. August 2021
Pressemitteilung: Umfrage: Berliner*innen wünschen sich eine umfassende Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus
PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 23. August 2021: Gemeinsame Pressemitteilung von Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER) und Decolonize Berlin
Die Mehrheit der Berliner*innen spricht sich für eine umfassende Auseinandersetzung mit den Verbrechen des deutschen Kolonialismus in der Öffentlichkeit und Schule aus. Dazu zählt die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer des Kolonialismus (55%), die verpflichtende Behandlung im Schulunterricht (76%) und eine stärkere finanzielle Förderung für Bildungsprojekte zum Thema (53%).
Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Umfrage „Aufarbeitung des Kolonialismus in Berlin“, die der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag (BER) gemeinsam mit dem Bündnis Decolonize Berlin anlässlich des Internationalen Tages der Erinnerung an den Versklavungshandel und seine Abschaffung am 23. August 2021 veröffentlicht hat.
„Die Umfrage zeigt, wie wichtig den Berliner*innen die Aufarbeitung des Kolonialismus in Berlin ist. Derzeit klären Schulen zu wenig dazu auf und aus diesem Grund muss das Land Berlin dekoloniale Bildungsprojekte und Globales Lernen viel stärker fördern“, sagt BER-Sprecher Narcisse Djakam vom Integritude e. V.
„Seit langem wird ein zentrales Mahnmal für die Opfer von Kolonialismus, Versklavung und rassistischer Gewalt von Schwarzen und afrikanischen Vereinen gefordert. Jetzt solidarisiert sich auch die Mehrheit der Berliner*innen mit dieser Forderung. Das Land Berlin muss handeln“, so Michael Küppers-Adebisi, für die Gruppe AFROTAK TV CyberNomads im Vorstand von Decolonize Berlin.
Im April 2021 wurden 1.162 Berliner Wahlberechtigte in einer Telefon- und Online-Befragung von infratest dimap im Auftrag des Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlags befragt.
Alle Ergebnisse und eine Auswertung mit Hintergrundinformationen finden Sie hier: https://eineweltstadt.berlin/publikationen/studien-und-umfragen/umfrage-kolonialismus-in-berlin-2021/
Zum BER: Der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag (BER) ist ein Netzwerk von mehr als 110 entwicklungspolitischen Gruppen und das
Sprachrohr für Menschen, die sich in Berlin für globale Gerechtigkeit einsetzen. www.eineweltstadt.berlin
Zu Decolonize Berlin e. V. : Der Verein setzt sich für die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart von Kolonialismus und Rassismus, für die Anerkennung und Aufarbeitung von kolonialem Unrecht und für eine gesamtgesellschaftliche Dekolonisierung ein.
Kontakt für Medien:
Sylvia Werther, stellvertretende Geschäftsführerin BER: werther@eineweltstadt.berlin
Michael Küppers-Adebisi, Vorstand Decolonize Berlin: vorstand@decolonize-berlin.de