← Alle Veranstaltungen
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
29. September 2023 / 10:00 - 15:00
Historiker*innenstreit 2.0 revisited – Wie weitergehen?
Antisemitismus und Kolonialrassismus, aber auch Holocaust und koloniale Genozide wurden in der Forschung zumeist getrennt voneinander untersucht. Geht man jedoch davon aus, dass die Entstehung des modernen Rassismus ein transnationales Projekt war, das mit der Herausbildung von globalen kolonialen Eroberungs- und Machtstrukturen genauso wie mit der langen Geschichte anti-jüdischer Ressentiments eng verwoben war, dann stellt sich die Frage, ob sich die verschiedenen Rassismen wirklich als getrennte Phänomene betrachten lassen und worin der Gewinn bestehen könnte, über einen bloßen Vergleich hinaus strukturelle Verwobenheiten, Interrelationen und Übersetzungsprozesse in den Blick zu nehmen.
Das Seminar versteht sich als Fortsetzung des ersten Seminars, in dem der Historikerstreit 2.0 rekapituliert wurde, und wendet sich der Frage zu, wie von der hitzigen Debatte aus weitergegangen werden kann. Hierfür sollen im zweiten Teil konkrete historische Beispiele in den Blick genommen werden, etwa die Verflechtungsgeschichten, die sich im Kontext der Versklavungsgeschichte von Roma und Sinti (Anna Reading), der Entstehung der »Blutreinheit« im Spanien der Frühen Neuzeit (Nirenberg, Schüler-Springorum), im Antisemitismus des 19. Jahrhunderts (Vogt, Bruns) oder in kolonialrassistischen Praktiken auftun.
Claudia Bruns ist Professorin für »Historische Anthropologie und Geschlechterforschung« am Institut für Kulturwissenschaft sowie der Geschichtswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin. Ihre Schwerpunkte liegen in der Körper- und Sexualitätsgeschichte als Teil einer Kulturgeschichte des Politischen. Ihre Publikationen befassen sich prominent mit männerbündischen Formationen, Antisemitismus und Rassismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie auch mit filmischer Erinnerung an den Holocaust und erinnerungspolitischen Kontroversen der Gegenwart. Postkoloniale und transferanalytische Perspektiven zu integrieren ist ihr dabei besonders wichtig. Vor kurzem hat sie (zusammen mit C. v. Einem u. J. Fubel) eine internationale Ringvorlesung zum Historiker*innenstreit 2.0 unter dem Titel »Becoming vulnerable – ambivalent solidarities« organisiert.
- Termine: 22. September und 29. September, 10-15 Uhr
- Anmeldung: per Mail an campus@lfbrecht.de. Die Teilnahme ist kostenlos.
- Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
- Die Texte werden über einen Reader zur Verfügung gestellt.
- Es handelt sich um ein Seminar mit aufeinander aufbauenden Sitzungen. Das Seminar gehört zum Programm der lfb school.
Das Projekt ist aus Mitteln der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
29. September 2023 / 10:00 - 15:00
Antisemitismus und Kolonialrassismus, aber auch Holocaust und koloniale Genozide wurden in der Forschung zumeist getrennt voneinander untersucht. Geht man jedoch davon aus, dass die Entstehung des modernen Rassismus ein transnationales Projekt war, das mit der Herausbildung von globalen kolonialen Eroberungs- und Machtstrukturen genauso wie mit der langen Geschichte anti-jüdischer Ressentiments eng verwoben war, dann stellt sich die Frage, ob sich die verschiedenen Rassismen wirklich als getrennte Phänomene betrachten lassen und worin der Gewinn bestehen könnte, über einen bloßen Vergleich hinaus strukturelle Verwobenheiten, Interrelationen und Übersetzungsprozesse in den Blick zu nehmen.
Das Seminar versteht sich als Fortsetzung des ersten Seminars, in dem der Historikerstreit 2.0 rekapituliert wurde, und wendet sich der Frage zu, wie von der hitzigen Debatte aus weitergegangen werden kann. Hierfür sollen im zweiten Teil konkrete historische Beispiele in den Blick genommen werden, etwa die Verflechtungsgeschichten, die sich im Kontext der Versklavungsgeschichte von Roma und Sinti (Anna Reading), der Entstehung der »Blutreinheit« im Spanien der Frühen Neuzeit (Nirenberg, Schüler-Springorum), im Antisemitismus des 19. Jahrhunderts (Vogt, Bruns) oder in kolonialrassistischen Praktiken auftun.
Claudia Bruns ist Professorin für »Historische Anthropologie und Geschlechterforschung« am Institut für Kulturwissenschaft sowie der Geschichtswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin. Ihre Schwerpunkte liegen in der Körper- und Sexualitätsgeschichte als Teil einer Kulturgeschichte des Politischen. Ihre Publikationen befassen sich prominent mit männerbündischen Formationen, Antisemitismus und Rassismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie auch mit filmischer Erinnerung an den Holocaust und erinnerungspolitischen Kontroversen der Gegenwart. Postkoloniale und transferanalytische Perspektiven zu integrieren ist ihr dabei besonders wichtig. Vor kurzem hat sie (zusammen mit C. v. Einem u. J. Fubel) eine internationale Ringvorlesung zum Historiker*innenstreit 2.0 unter dem Titel »Becoming vulnerable – ambivalent solidarities« organisiert.
- Termine: 22. September und 29. September, 10-15 Uhr
- Anmeldung: per Mail an campus@lfbrecht.de. Die Teilnahme ist kostenlos.
- Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
- Die Texte werden über einen Reader zur Verfügung gestellt.
- Es handelt sich um ein Seminar mit aufeinander aufbauenden Sitzungen. Das Seminar gehört zum Programm der lfb school.