Projekte
Folgende Projekte sind aus den Arbeitskreisen und dem Bündnis entstanden:
Impulse für die schulische und bildungspolitische Praxis
Das Projekt „Gedenken und Erinnern im öffentlichen Raum“ soll koloniale Kontinuitäten und dekoloniale Handlungsprozesse insbesondere im Stadtraum Berlin sichtbar machen. Öffentliche Räume stellen nicht nur ein Abbild von Themen wie Kolonialismus und seine Kontinuitäten, antikolonialer Widerstand, (Anti-)Rassismus und zivilgesellschaftliches Engagement dar. Sie sind vor allem wichtige Orte der (politischen) Bildung und Wissensgenerierung, der Aufarbeitung, Verhandlung und Wiedereignung.
In diesem Rahmen wird Bildungsmaterial zur Sensibilisierung für koloniale Kontinuitäten und antikolonialen Widerstand im Berliner Stadtraum für die schulische und bildungspolitische Praxis erstellt. Diese werden unter anderem anhand von dekolonialen Prozessen im öffentlichen Raum – wie Straßenumbenennungen oder Gedenktafeln – erarbeitet und mittels Biographiearbeit nahegebracht.
Im Erarbeitungsprozess werden Expert*innen, Akteur*innen, Multiplikator*innen und Lehrpersonen einbezogen, um praktische, alltagsnahe Methoden und Inhalte für die schulische Vermittlung von Kolonialismus und Rassismus im öffentlichen Raum anzubieten. Das Bildungsmaterial soll Ende 2025 in Print und in barrierefreier digitaler Version zur Verfügbarkeit gestellt werden.
Von Beginn an haben Aktivist*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen die Idee des Humboldt Forums im Berliner Schloss abgelehnt und kritisiert. Durch kulturelle und politische Interventionen ist es ihnen gelungen, das Projekt als Fortschreibung des kolonialen Unrechtssystems erkennbar und dessen Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft sichtbar zu machen. In dieser Tradition steht auch BARAZANI.berlin – Forum Kolonialismus und Widerstand.
BARAZANI.berlin nutzt die Möglichkeiten des virtuellen Raums, um sich am leeren Schlossplatz in der Mitte Berlins zu verorten. Es besetzt die verlorene Brache des Jahres 2012 und nutzt sie als Ort des Widerstands; als Ort künstlerischer Praxis; als Ort des Zuhörens und der kreativen Utopie, an dem sich dekoloniale Perspektiven begegnen und verhandelt werden
Der AK Stadtraum zielt darauf ab, die Aufarbeitung und Vermittlung von sexistischer, kolonialer und faschistischer Erinnerungskultur im Berliner Stadtraum zu stärken. Wir wollen Umbenennungsprozesse anstoßen, Interventionen durchführen und einen Austausch zur Geschichte Berlins anstoßen.
Der Arbeitskreis Stadtraum hat einen Überblick über die Berliner Straßennamen, um die Abbildung von gender und race in den nach Personen benannten Straßen statistisch erfasst und in der Publikation Auswertung aller Berliner Straßen und Plätze in Hinblick auf eine weiße patriarchalische Erinnerungskultur veröffentlicht.
Die Veröffentlichung des Arbeitskreises Stadtraum verfolgt das Ziel, problematische Straßennamen aufzeigen, die Sichtbarkeit der bisher umbenannten Straßen zu fördern und die Geschlechterverteilung durch Grafiken, Kommentare und Statistiken aufzuzeigen.
Zu unseren nächsten Arbeitstreffen laden wir alle Interessierten herzlich ein!
Ziel von „Spreeufer 6“ ist es daher, mit seinen Projektaktivitäten den vielstimmigen kritischen Perspektiven auf das Humboldt Forum und die westliche Museumspraxis insgesamt einen Ort zu geben. So wird die kritische Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus gesamtgesellschaftlich vorangetrieben und durch zivilgesellschaftlichdemokratische Teilhabe ein Bewusstsein für koloniale Kontinuitäten in der Gegenwart geschaffen. Die Räumlichkeiten von „Spreeufer 6“ mit ihren großen Schaufenstern und ihrer Lage im Nikolaiviertel eignen sich dafür hervorragend.
Die Arbeit des Humboldt Forums im Berliner Schloss muss an zentraler Stelle von einem zivilgesellschaftlich getragenen Diskurs begleitet werden, der insbesondere Perspektiven aus dem Globalen Süden und aus unserer postmigrantischen Gesellschaft Raum gibt. „Spreeufer 6“ befindet sich nicht nur in unmittelbarer Nähe zum Humboldt Forum, sondern auch im DDR-geschichtlich relevanten Nikolaiviertel direkt neben dem kolonialhistorisch bedeutsamen „Kurfürstenhaus“ und gegenüber dem hier einst geplanten NS-Reichskolonialministerium (Neuer Marstall). Für beteiligungsorientierte Projekte ist „Spreeufer 6“ mit seinen zwei Räumen ideal, sowohl zur Umsetzung analoger Formate (Workshops, Führungen, Performances, Ausstellungen) als auch digitaler Projekte (BARAZANI.berlin und CCWAH).
Wir sind der Arbeitskreis Bildung und Wissenschaft und beschäftigen uns mit der Stärkung und Förderung von rassimus- und diskriminierungsfreier Bildung und der kritischen Aufarbeitung der Kolonialgeschichte.
Gegründet haben wir uns im Anschluss an das Strategietreffen von Decolonize Berlin im Juni 2020 und arbeiten seitdem an:
- kritischer Auseinandersetzung mit Rahmenlehrplänen und Lehrmaterialien
- Förderung der Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit in Ausbildungsinstitutionen
- Vernetzung von Organisationen mit Schwerpunkten im Bildungs- und Wissenschaftsbereich
Wir treffen uns derzeit digital am 2. Donnerstag im Monat um 17 Uhr.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und Ideen!