Kultur

Der Prozess der Dekolonisierung des Kulturbetriebs umfasst ein breiteres Spektrum an Maßnahmen und Herausforderungen, als die Fragen der Restitution und Repatriierung zu addressieren. Vielmehr erfordert sie tiefgreifende strukturelle Veränderungen auf diversen Ebenen.

Die Dekolonisierung des Kulturbereichs muss sich daher nicht nur auf inhaltlicher Ebene (Programm), sondern auch auf struktureller Ebene (Finanzierung und Personal) sowie auf Publikumsebene vollziehen. Institutionen sind gefordert, vielfältige Perspektiven zu fördern und Barrieren für marginalisierte Communities abzubauen. Dies kann beispielsweise durch gezielte Programme, kostenlose Veranstlatungen oder mehrsprachige Inhalte erreicht werden.

Darüber hinaus ist die kritische Reflexion über koloniale Vergangenheiten und Gegenwarten von entscheidender Bedeutung. Dies erweitert nicht nur das Verständnis für gegenwärtige Kolonialitäten und Ausschlüsse, sondern fördert auch eine inklusivere Kulturpartizipation. Kultureinrichtungen sollten daher aktiv danach streben, ihre Teams vielfältiger zu gestalten, um unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen einzubringen. Darüberhinaus sollten Partnerschaften mit bisher marginalisierten Communities, Künstler:innen und Expert:innen angestrebt werden.

Insgesamt erfordert die Dekolonisierung des Kulturbereichs einen ganzheitlichen Ansatz, der über symbolische Gesten hinausgeht. Es handelt sich um einen langfristigen Prozess, der kontinuierliche Reflexion, Anpassung und Zusammenarbeit erfordert. Die Realisierung dieser Veränderungen kann dazu beitragen, dass Kultureinrichtungen zu Orten werden, die Inklusion und Partizipation ermöglichen.

In diesem Zusammenhang möchten wir auf zwei Strukturen in Berlin aufmerksam machen:

Diversity Arts Culture - Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung

Kompetenzstelle DeKolonisierung im Stadtmuseum Berlin

 

 

Forderungen

Hier sind einige Forderungen aus dem 2-jährigen Partizipationsprozess aufgeführt. Die kompletten Forderungen sind im Jahresbericht 2021 verschriftlicht.

  1. Aufbau eines Netzwerkes von dekolonial arbeitenden öffentlichen Institutionen
  2. aktive Förderung der Auseinandersetzung mit kolonialer Feschichte von Berliner Kultureinrichtungen
    • Fördergelder für Forschung und Veröffentlichunge zu kolonialen Verstrickungen von Berliner Kultureinrichtungen
    • Erhebung von Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten in Berliner Kulturbetrieben
    • Schaffung klarer Antidiskriminierungssturkturen für den Berliner Kultursektor und Förderung einer unabhängigen Informations- und Beschwerdestelle
    • Verpflichtung von Antidiskriminierungsstrategien in Kultureinrichtungen

 

Show don’t tell! – Dekolonialität im Berliner Kulturbetrieb

In den letzten Jahren wurden im Hinblick auf eine Dekolonisierung von Kunst und Kultur vor allem Fragen der Provenienz und der Restitution verhandelt – und teils in die Praxis überführt. überführt. Es ging aber auch um Fragen der Repräsentation im Kontext musealer Ausstellungspraxen, darum, wie hier vor allem deutsche Geschichte erzählt wird und welche Auslassungen und Überschreibungen dabei stattfinden.

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Alternativer Bericht zum 23. bis 26. ICERD-Bericht Deutschlands

Der Alternativbericht skizziert eine zentrale Lücke bei der Umsetzung des Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (ICERD) in der Bundesrepublik Bundesrepublik Deutschland: die rechtliche Aufarbeitung des Kolonialismus, der kolonialen Verbrechen, des historischen kolonialen Unrechts und …

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