Newsletter
Newsletter Decolonize Berlin (4/2025)
Liebes Bündnis,
liebe Mitstreiter*innen,
im Oktober und November stehen gleich mehrere interessante Veranstaltungen an. Daher erhaltet ihr heute den Newsletter von Decolonize Berlin außerhalb der gewohnten Reihe. Wir würden uns freuen, euch bei der einen oder anderen Veranstaltung persönlich zu treffen oder euch digital begrüßen zu dürfen, da einige Termine auch online stattfinden.
07. Oktober – Demonstration: Ari bleibt im öffentlichen Raum!
Sexualisierte Gewalt kennt keine Frist
Nach Monaten des juristischen Ringens spitzt sich die Situation nun zu: Das Bezirksamt Mitte hat eine Abrissverordnung für die Friedensstatue am 07. Oktober erlassen. Damit soll ein zentraler Erinnerungsort gegen sexualisierte Gewalt weg. Das akzeptieren wir nicht!
Die Friedensstatue steht für die Sichtbarkeit und Würde der Überlebenden sexualisierter Gewalt. Ihre Entfernung würde bedeuten, das Thema wieder aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen – und damit genau das zu wiederholen, wogegen Ari als Mahnmal geschaffen wurde.
Deshalb gehen wir am Tag der angekündigten Räumung gemeinsam auf die Straße:
📅 Dienstag, 07. Oktober 2025
- 17:00 Uhr: Treffpunkt an der Friedensstatue (Ecke Birkenstr./Bremer Str.)
- 17:30 Uhr: Start des Demonstrationszugs über die Wilhelmshavener Straße zum Rathaus Tiergarten
- 18:00 Uhr: Abschlusskundgebung am Rathaus Tiergarten
Kommt zahlreich, lauft mit uns gemeinsam und macht mit uns deutlich: Wir lassen es nicht zu, dass Ari verschwindet. Je mehr wir sind, desto stärker unser Signal!
Unsere Botschaft ist klar:
Sexualisierte Gewalt kennt keine Frist. Erinnerungsorte dürfen nicht abgerissen werden. Ari bleibt im öffentlichen Raum!
10 . Oktober – Eine gemeinsame Veranstaltung der Allianz „Völkermord verjährt nicht” und der NTLA
Verhandlungen ohne die Betroffenen? Versöhnung ohne Gerechtigkeit?
Eine Diskussion über den Umgang Deutschlands und Namibias mit Völkermord und Kolonialverbrechen
Zwischen 1904 und 1908 begingen deutsche Kolonialtruppen den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts an den Ovaherero und Nama im heutigen Namibia. Mehr als ein Jahrhundert später begannen 2015 Verhandlungen zwischen Deutschland und Namibia, doch das daraus resultierende Versöhnungsabkommen – das noch immer nicht unterzeichnet ist – stößt bei den Nachfahren der betroffenen Gemeinschaften auf breite Ablehnung.
Seit Jahren fordern VertreterInnen der Ovaherero und Nama, unterstützt von der Zivilgesellschaft in Namibia, der Diaspora und darüber hinaus, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Die Regierungen haben ihren anhaltenden Druck jedoch ignoriert. WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und Menschenrechtsorganisationen in beiden Ländern haben den Verhandlungsprozess kritisiert, insbesondere den Ausschluss von Opferverbänden und die Weigerung Deutschlands, den Völkermord anzuerkennen und direkt mit den indigenen Völkern der Nama und Ovaherero über Wiedergutmachung zu verhandeln.
Der Link zum Livestream folgt in Kürze auf folgender Webseite.
Weitere Infos hier
18. Oktober – Umbenennung des Nettelbeckplatzes
Grund zum Feiern: Berlin hat fortan einen Martha-Ndumbe-Platz
Am 18.10. wird der Nettelbeckplatz offiziell in Martha-Ndumbe-Platz umbenannt. Martha Ndumbe war eine Aktivistin aus Kamerun, die sich gegen Kolonialismus und für Gerechtigkeit einsetzte. Das möchten wir gemeinsam mit einem breiten Bündnis zwischen 14 und 16 Uhr mit Gesprächen und Musik feiern.
24. Oktober – 40 Jahre ISD
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland feiert Jubiläum
Am 24.10. feiert die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund e.V.) ihr 40-jähriges Bestehen im Haus der Kulturen der Welt. Ab 12:30 Uhr erwartet euch ein vielfältiges Programm mit Panels zu Rück- und Ausblicken, Performances, Musik und einer anschließenden Party. Ein Tag, um Geschichte zu würdigen und Zukunft zu gestalten.
12. November gemeinsam mit dem heimaten-Netzwerk
Launch des Reparations Hub
Am 12. November laden wir gemeinsam mit dem heimaten-Netzwerk und in Kooperation mit dem Reparations Hub in das Berlin Global Village ein. Von 16 bis 19 Uhr diskutieren internationale Gäste über Reparationen, gleichzeitig wird die digitale Plattform „Reparations Hub“ offiziell in Europa gelauncht. Das Haus der Kulturen der Welt ist mit dem „heimaten“-Netzwerk Kooperationspartner, den Anmeldelink findet ihr in Kürze auf unserer Website.
25 Years of Twin Cities Windhoek – Berlin
Reframing Relations: Memories, Justice, Cooperation
The ongoing criticism of the Joint Declaration highlights that the German genocide of the Herero and Nama has not yet been addressed sufficiently. The lack of confrontation with this genocide, as well as the absence of serious apologies and reparations, continues to strain relations between the two countries and has therefore led to transnational alliances like #NoAmnestyOnGenocide. How can decolonial relations between Berlin and Windhoek be established and strengthened considering its violent colonial pasts—relations that acknowledge memories, strengthen justice, and rethink cooperation?
Under the title Reframing Relations: Memories, Justice, Cooperation, Decolonize Berlin is bringing together voices from civil society, academia, and professional practice.
The event will open with a performance by Prince Kamaazenga Marenga and a keynote by Sima Luipert, a representative of the Nama Traditional Leaders Association. This will be followed by a panel titled Groundwork Towards Decolonial Relations.
Organized as part of “25 Years of Twin Cities Windhoek – Berlin, the event aims to raise awareness of this partnership and provide impetus for its future.
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DEUTSCH
Die anhaltende Kritik an dem deutsch-namibischen Versöhnungsabkommen zeigt, dass der Völkermord der Deutschen an den Herero und Nama noch nicht ausreichend aufgearbeitet wurde. Die mangelnde Auseinandersetzung sowie das Ausbleiben ernsthafter Entschuldigungen und Reparationen belasten weiterhin die Beziehungen und haben zu transnationalen Bündnissen wie #NoAmnestyOnGenocide geführt. Wie können dekoloniale Beziehungen zwischen Berlin und Windhoek angesichts dieser gewalttätigen kolonialen Vergangenheit hergestellt und gestärkt werden – Beziehungen, die Erinnerungen anerkennen, Gerechtigkeit stärken und die Zusammenarbeit neu überdenken?
Unter dem Titel „Reframing Relations: Memories, Justice, Cooperation” bringt Decolonize Berlin Stimmen aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Praxis zusammen.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Performance von Prince Kamaazenga Marenga und einer Keynote von Sima Luipert, Vertreterin der Nama Traditional Leaders Association. Es folgt eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Grundlagen für dekoloniale Beziehungen”.
Organized as part of “25 Years of Twin Cities Windhoek – Berlin, the event aims to raise awareness of this partnership and provide impetus for its future.
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Decolonize Berlin e.V. ist ein breites Bündnis aus Schwarzen, afrodiasporischen, postkolonialen und entwicklungspolitischen Initiativen sowie engagierten Einzelpersonen. Uns verbindet ein gemeinsames Ziel: die kritische Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte und ihrer anhaltenden Auswirkungen sichtbar zu machen – und zu verändern.
Wir schaffen Räume für Bildung, Austausch und Protest. Mit vielfältigen Projekten, öffentlichen Veranstaltungen und kreativen Interventionen – im Spreeufer 6 oder bei Umbenennungsfeiern – setzen wir Impulse für gesellschaftlichen Wandel und eine Zukunft ohne koloniale und rassistische Strukturen.
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